Klassensprecherinnen-Schülersprecherinnenseminar in Benediktbeuern

In diesem Schuljahr gab es beim alljährlichen Klassensprecherinnenseminar ein Novum – auch die vier neu gewählten Schülersprecherinnen durften mitfahren. Zudem war dieses Seminar auf drei Tage ausgelegt.

Nach Ankunft und dem Bezug der Zimmer durften wir unseren eigenen Seminarraum begutachten. Dort hatten wir die Möglichkeit, ungestört zu diskutieren, uns auszutauschen und an einem wertschätzenden Miteinander zu arbeiten. Zu Beginn des Seminars ging es ganz intensiv um das Thema Mut. Denn wer wertschätzend mit seinen Mitmenschen umgehen möchte, muss in manchen Situationen Mut beweisen, um sich zum Beispiel gegen Mobbing, Ausgrenzung oder Rassismus auszusprechen. Zuerst wurde ein Video mit mutigen Menschen angeschaut, um darauf aufbauend in Kleingruppen den Begriff „Mut“ zu definieren. Danach durften sich die Schülerinnen überlegen, in welchen Situationen sie in der Schule Mut beweisen müssen und wie sie sich in solchen Momenten am besten verhalten sollten. Dazu erarbeiteten sie mehrere Rollenspiele, in denen Szenen des Mobbings und der Ausgrenzung dargestellt und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt wurden.

Am kommenden Tag lag der Fokus auf dem wertschätzenden Miteinander und der gewaltfreien Kommunikation. Dabei sollten die Schülerinnen erst einmal den Unterschied zwischen einer Wertung und einer Beobachtung erkennen. Dazu durften sich immer zwei Schülerinnen gegenseitig beschreiben, während die restlichen Schülerinnen darauf achten sollten, ob eine wertende oder beobachtende Aussage getätigt wurde. So ist zum Beispiel der Satz „Sie hat einen schönen Pulli an“ eine Wertung, wohingegen „Sie hat einen rosa Pulli an“ eine Beobachtung ist. Gerade durch unsere subjektiven (Be)Wertungen über andere Personen entstehen Konflikte, die Beobachtung ist neutral und objektiv.

Darauf aufbauend durften die Schülerinnen den Unterschied zwischen Gefühlen und Bedürfnissen kennenlernen und dies in verschiedenen Spielen erproben und erfahren. Gemeinsam konnten sie herausarbeiten, dass jeder Mensch die gleichen Bedürfnisse hat, nur nicht zur gleichen Zeit – und Konflikte dadurch entstehen können. Gefühle sind unser „Hinweislämpchen“ für Bedürfnisse, die in diesem Moment erfüllt bzw. nicht erfüllt sind. Einige Schülerinnen haben daraufhin Gefühle pantomimisch dargestellt und die anderen haben versucht, diese Gefühle und die zugrundeliegenden Bedürfnisse zu erkennen. In Gruppenarbeit haben die Schülerinnen die Ergebnisse dieser Einheit auf Plakaten dargestellt und anschließend im Plenum vorgestellt.

Am späten Nachmittag besuchte Frau Scheja die Klassensprecherinnen, um ihnen zwei Stunden alle Fragen zu beantworten und Anregungen anzuhören. Dies war eine tolle Möglichkeit für die Schülerinnen, ihre Bedürfnisse und Anliegen deutlich zu machen und auch für Frau Scheja, um zu erfahren, welche Probleme, Sorgen und Verbesserungsvorschläge von Seiten der Schülerschaft herrschen.

Der letzte Vormittag wurde dazu genutzt, den Schülerinnen ihre neue Rolle als Klassen- und/oder Schülersprecherin näher zu bringen. Dazu wurde zuerst besprochen, welche Eigenschaften eine Klassensprecherin haben sollte (hilfsbereit, fair, aufmerksam usw.), aber auch, dass sie nicht als Assistentin des Klassensprechers „missbraucht“ werden darf. Zudem wurden die Aufgaben, die eine Klassensprecherin und Schülersprecherin im Schulleben hat, festgesetzt.

Im Anschluss daran durften die zwei Klassensprecherinnen ein Plakat für ihr Klassenzimmer gestalten, auf dem alle Ansprechpartner für alle Teilbereiche des Schullebens und für alle Arten der Probleme aufgelistet sind.

Nach einem abschließenden Fotoshooting fuhren alle Schülerinnen mit ihren Verbindungslehrerinnen zufrieden und mutiger nach Hause.

 

(Verbindungslehrerinnen Frau Kaps und Frau Kottmair)

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